Auf zu neuen Gewohnheiten

Es gab mal eine Zeit (6 Jahre ist es schon her, aber erzählt es niemandem), da habe ich mir eine neue Gewohnheit zugelegt. Ich habe jeden Tag nach der Arbeit und am Wochenende morgens ein Workout zuhause gemacht. Ein Video-Workout. Mein Wohnzimmer, mein Fernseher, eine Sportmatte und zwei kleine Hanteln. 27 Minuten hat es gedauert. Wer mein eBook gelesen hat, weiß wie ich damals dazu gekommen bin.

Begonnen habe ich das Ganze klassisch am 01.01. und bis zum 15.08. bis auf drei Tage Pause jeden Tag durchgezogen. Bewundernswerter Weise denke ich daran oft zurück, wie einfach und leicht es mir gefallen ist. Mal von dem Körper, den ich dadurch bekommen habe, ganz abgesehen.

Heute, 6 Jahre später und mehr als 6 Kilo schwerer, möchte ich in diesen Zustand gern zurück. Über die Jahre habe ich es mehrfach versucht, leider ist es mir nie so recht geglückt. Mehr noch: Ich frage mich, woran es gelegen hat, dass ich damals von heute auf morgen mit dieser neuen Gewohnheit angefangen habe, was ist passiert, dass ich dann von heute auf morgen auch direkt wieder mit ihr aufgehört habe und bisher nicht mehr zu der alten Stärke zurückfinden konnte.

Das Ausreden-Mimimi

Schauen wir uns die Begebenheiten von damals genauer an:

  1. Ich hatte einen 9-5 Job. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte damals eine 30-Stunden-Woche ohne Überstunden, so dass ich immer zwischen 17:30 und 18 Uhr zuhause war.
  2. Ich hatte keinen Sidehustle. Sich nebenbei etwas aufzubauen, kostet Energie, Zeit und bedeutet, dass ich manchmal etwas hintenüberfallen lassen muss. Das ist oft der Sport. (Wenn es doch nur mal die Schokolade wäre.)
  3. Ich hatte einen kurzen Arbeitsweg und ich habe es immer von zuhause aus gemacht. So war es leicht, die neue Gewohnheit umzusetzen.
  4. Ich habe mir meine Termine, um den abendlichen Sport herum gelegt. Er war ein fester Bestandteil meiner Feierabendroutine. Alles andere fand im Anschluss statt.
  5. Ich hatte eine Sparringspartnerin.
  6. Ich habe meine Sportklamotten sofort angezogen, als ich nach Hause kam. Selbst wenn ich noch eine Banane gegessen hab oder ein Telefonat geführt habe, ich hatte das Outfit schon an.

Was hat sich am 15.08. geändert?

Ich habe den Job gewechselt. D.h. ich hatte einen längeren Arbeitsweg und habe zwar versucht, mein Sportprogramm weiter durchzuziehen, leider hat es oft nicht geklappt, wenn der Zug ausfiel und ich viel zu spät zuhause war. Das hat mich so demotiviert, dass ich meine Prioritäten verschob. Dazu kam, dass meine Sparringspartnerin die Stadt verlassen hat und wir nicht mehr an unsere sportlichen Geschichten anknüpfen konnten, indem wir sie miteinander teilten.

Seitdem habe ich immer wieder danach geforscht, was mich dazu bewogen hat so schnell zu starten und so rasant wieder aufzuhören.

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Mach es dir einfach

Liest man sich die obigen Gründe durch, die zu dem schnellen Start geführt haben, sieht man ganz augenscheinlich, dass ich es mir sehr leicht gemacht habe. Mein ganzer Alltag war dazu ausgerichtet diesen Sporttermin zu wahren. Ich hatte mir, indem ich die Sportklamotten bereitgelegt und sofort angezogen habe, immer wieder aufs Neue die Ausreden genommen. Das Workout selbst dauerte auch nur eine halbe Stunde. Was sind 30 Minuten von 5 Stunden, die du abends noch zur Verfügung hast? Nicht viel. Die kann man ruhig investieren. Die DVD lag immer bereit. Ich müsste nur auf Play drücken.

Die Hindernisse waren so gering, dass ich anfangen und es jeden Tag neu durchziehen wollte. Ich musste weder viel Willenskraft noch Selbstbeherrschung noch irgendwelche Mindset-Tricks anwenden. Es ging wie von allein. Es waren nur Abläufe, die ich nacheinander vollzog.

  • Heimkommen.
  • Trainingssachen anziehen.
  • Workout abspielen.

Never again

Leider ist es mir so nie wieder gelungen, diese Bedingungen zu schaffen. Immer wieder lese ich, dass es 30 Tage dauert, eine neue Gewohnheit zu automatisieren und sie dann einfach da wäre. Leider nein. Alle, die das dachten, muss ich hier enttäuschen. Es reicht nicht, einfach 30 Tage auf Zucker zu verzichten und dann isst du nie wieder etwas von Kinder.

Gewohnheiten lassen sich ganz wieder aufhören und die schlechten Gewohnheiten ganz leicht wieder anfangen. Daher habe ich etwas von der Gewohnheitskopplung gelesen. Sie besagt, dass ich eine neue Gewohnheit an eine alte kopple, so dass sie zu meinem Ablauf gehört.

Als Beispiel: Jedes Mal bevor ich eine Social Media App öffne, mache ich einen Liegestütz. So verknüpfe ich eine Gewohnheit mit der anderen und binde sie daran. Das ist jetzt ein simples Beispiel, aber ich denke, ihr versteht, was ich meine.

Der Auslöser (mein Verlangen nach Social Media) führt dazu, dass ich an die Gewohnheit denke. In meinem früheren Leben war es bei mir das Heimkommen, das auslöste, dass ich mir meine Trainingssachen anzog.

Werde zur Macherin

Wie du herausfindest, deine Möglichkeiten clever zu nutzen, erzähle ich dir in meinem eBook. In einer Schritt für Schritt Anleitung erfährst du, wie deine Pläne auf Kurs bringst und dich nach deinen Zielen ausrichtest.

Das wird dein Jahr.

Hast du Probleme damit, deine Ziele und To-dos zu definieren und in einem Trello-Board festzuhalten, melde dich gern zu meinem kostenlosen Planungscall an, indem wir über deine Aufgaben sprechen und ich dir erste Tipps und Tricks gebe.

Die Gewohnheits-Scorecard

Wie komme ich nun zu der Gewohnheitskopplung? Wichtige Voraussetzung ist, dass du dir deine Gewohnheiten bewusst machst. Und zwar alle. Ich erstelle also eine Gewohnheits-Scorecard.

Ich schreibe mir alle meine Gewohnheiten auf. Ganz objektiv. Was mache ich wann. Aufstehen, Zähne putzen, etc. Daraufhin versuche ich, Gelegenheiten zu ermitteln, die es mir einfach machen, meine neue Gewohnheit des Sports umzusetzen. To do für die nächsten Tage: Schreibe dir all deine Gewohnheiten auf. Wenn du sehen möchtest, wie ich das mache, besuch meinen Instagram-Account. Hier berichte ich darüber.

Als zweite Maßnahme habe ich mich in dem Fitnessstudio 5 Minuten von meiner Arbeit entfernt angemeldet. Für einen schmalen Preis. Damals hat der kurze Weg schon funktioniert. Jetzt kann es wieder funktionieren.

Als dritte Maßnahme habe ich mir einen Sparringspartner geholt, der mit mir in das Studio geht. Zumindest am Anfang und natürlich solange er möchte. Doch irgendwann will ich es allein schaffen.

Gibt es eine Gewohnheit, die du gern angehen möchtest? Ich freue mich, dabei deine Sparringspartnerin zu sein und dir durch meinen Weg bei deinem zu helfen. Nimm dir eine Gewohnheit vor, die es dir leicht macht. Ein Liegestütz pro Tag oder 5 Minuten im Fitnessstudio. Nicht direkt 100 Liegestütze und mindestens 30 Minuten.

Jedes Mal, wenn ich im Fitnessstudio war, bin ich länger als die 5 Minuten geblieben, habe mich aber super gefühlt, sofort nachdem die 5 Minuten um waren! Dann kann ich das doch weiter machen, oder nicht!?

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