“Nothing is perfect but a team can be” — Meredith Belbin
Zusammen kannst du alles schaffen. Das ist auch meine Auffassung von Teamwork. Alleine bringst du eine Expertise mit, kannst allerdings nicht in jedem Bereich super sein. Darum braucht es andere Experten:innen, um das zu komplementieren. Als Team könnt ihr gemeinsam eure Stärken unterstützen. Genau darauf bauen die Teamrollen nach Belbin auf.
Die Definition von Belbin-Teamrollen
Das ist eine Kommunikationsart unter Teammitgliedern, „die die Teammitglieder in eine Lage versetzt, sich zu projizieren und über ihre Verhaltensstärken in einer produktiven, sicheren Art und „nicht-auf-Konfrontationskurs“ zu kommunizieren.“ Das heißt, jedes Mitglied macht sich mit sich selbst und seinen Stärken vertraut. Die Kommunikation zu anderen Teamkollegen:innen erfolgt auf eine positive und den Stärken des jeweils anderen zugewandte Art.
Erstrebenswerte Transparenz
Dank eines von Belbin entwickelten Selbsttest ist es möglich die Teamrollen herauszufinden. Bist du dir deiner eigentlichen Stärken bewusst? Meistens wird die Antwort nein lauten, daher rate ich dir den Test auch einfach für dich selbst zu machen. Denn weißt du um das, was du kannst, bist du in der Lage auf andere Personen mit Selbstbewusstsein, aber auch dem nötigen Respekt entgegen zu treten. Wenn du den Test direkt mit deinem Team machst, hilft es die anderen besser zu verstehen. Das Rollenbild ist sehr auf Transparenz ausgelegt.
Welche Teamrollen gibt es?
Dabei direkt vorneweg: Niemand ist nur eine Teamrolle, sondern unser Charakter setzt sich aus den verschiedenen Teamrollen zusammen. Es kann Ausschläge geben, aber meistens erreichen wir im Test bei jeder Rolle mindestens einen Punkt. Die drei mit den meisten Punkten kann man als die wichtigsten Züge ansehen. Die Rollen sind nach drei Gebieten aufgeteilt:
- Handlungsorientierte Rollen
- Wissensorientierte Rollen
- Kommunikationsorientierte Rollen
In dem Bild sieht man sehr schön, welche einzelnen Teamrollen zu den handlungs-, wissens- und kommunikationsorientierten Rollen gehören. Unsere Rollen setzen sich oft aus den verschiedenen Bereichen zusammen.
Stärken der einzelnen Teamrollen
Im Folgenden habe ich ein paar Stärken der einzelnen Teamrollen aufgelistet.
Handlungsorientierte Rollen | Stärken |
---|---|
Perfektionist:in | Detailverliebt, gewissenhaft, pünktlich |
Umsetzer:in | Organisiert, diszipliniert, verlässlich |
Macher:in | Dynamisch, pragmatisch, energetisch |
Wissensorientierte Rollen | Stärken |
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Erfinder:in | Phantasievoll, um die Ecke denkend, kreativ |
Spezialist:in | Fachlich versiert, wissend, engagiert |
Beobachter:in | Strategisch, klug, analytisch |
Koomunikationsorientierte Rollen | Stärken |
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Weichensteller:in | Kommunikativ, neuigierig, extrovertiert |
Teamarbeiter:in | Kooperativ, diplomatisch, sympathisch |
Koordinator:in | Selbstsicher, entschlussfreudig, kontrolliert |
Jede einzelne Rolle bringt gleichzeitig auch gewisse Schwächen mit, die aus den Stärken resultieren. Dennoch ist es als neues Team, bestehendes Team oder für einen selbst sehr entscheidend zu wissen, welche Stärken und Schwächen in einem wohnen, um bestmöglich damit umzugehen, sie einzusetzen und manchmal zurückzuhalten. Je eher ich um meine eigenen Einsatzmöglichkeiten weiß, desto mehr kann ich mich proaktiv und selbstbewusst präsentieren. Wenn ich meine Teamkollegen:innen kenne und um ihre Stärken weiß, kann ich besser zusammenarbeiten, intelligenter auf jeden einzelnen zugehen. Die Möglichkeit, die das eines:er Chef:in bietet, sein:ihr Team zu unterstützen, brauche ich hier wahrscheinlich nicht extra zu erwähnen.
Jedes System hat auch seine Schwächen
So stark die Belbin-Methode auch ist, sie bringt auch Nachteile mit sich. Es kann passieren, dass sich die Teammitglieder zu sehr auf ihre Rollen versteifen. Denn nicht in jeder Situation und bei jeder Aufgabe handelt jemand gleich. Es kann passieren, dass sie aus ihrer Rolle rausrutscht und auf einmal zum:zur Macher:in wird, obwohl sie sonst eher ein:e Beobachter:in ist. Auch die drei Rollen, die am meisten auf dich zutreffen, werden das nicht vorhersehen. Wie bei allen Systemen gilt auch hier, dass es als Richtlinie zu werten ist, nicht als strenges Korsett. Dennoch ist es wichtig sich selbst und andere zu kennen, um das bestmögliche aus dem Team rauszuholen, um Aufgaben sinnvoll unter einander zu verteilen und zu wissen, wie ich kommuniziere. Habe ich jemanden vor mir, der eine hohe Punktzahl als Beobachter:in hat, weiß ich, dass Zahlen, Daten und Fakten entscheidend in der Argumentation sein werden. Habe ich eine:n Koordinator:in vor mir, weiß ich, dass ich von ihr tatkräftige Unterstützung erwarten kann, allerdings nur, wenn es auch in ihrem Interesse ist.
Der Test der Teamrollen
Der Teamrollentest ist wie ein Workshop aufgebaut, indem die Rollen durch einen Test, gleichzeitig allerdings auch die Basis des Teams aufgebaut oder optimiert werden kann. Ziel ist es, Kommunikation als stärksten Teil der zukünftigen Zusammenarbeit zu betrachten und zu verstehen, dass die anderen Meinungen hilfreich sind, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Es gibt keine Hierarchie in der Rollenverteilung. Ein:e Macher:in steht nicht über einem:einer Beobachter:in. Und ein:e Koordinator:in nicht unter einem:einer Perfektionisten:in. Die Rollen sind gleichwertig zu betrachten. Der Workshop dient der Darstellung, wie viel produktiver Synergien sind und das jeder etwas beizutragen hat. Die Neugier der Teammitglieder aufeinander soll geweckt werden, der Respekt gestärkt und die gegenseitige Bereicherung geschaffen werden.
Wenn du jetzt neugierig geworden bist, welche Teamrollen du ausfüllst und du gerne mal einen Workshop dazu machen möchtest, kontaktiere mich einfach über das untenstehende Formular.