Wenn wir uns unsere Lebensweise genauer anschauen, wird es klar, dass wir heute scheinbar selbstbestimmt sind und deutlich mehr Freizeit und Freiheit als andere Generationen haben. Jedoch leiden wir unter der Tyrannei der Effizienz, die uns antreibt, mit allem schnell fertig zu werden, um uns dann endlich ausruhen zu können. Wir schicken unsere Gegenwart weg und verscheuchen sie mit Aktionismus. Doch da wir nie fertig werden, wird daraus nichts.
Gute Idee, schlechte Idee
Während die Zeit vergeht, machen wir immer weiter. Und unser Alltag hat allzeit verschiedene Fallen parat. Eintönige Arbeit, Routine und Ablenkungen. Nur noch Nachrichten checken, Essen bestellen, ein paar Termine verschieben und wieder von vorne. Wer kann bei solch einem Ablauf das Leben genießen?!
Diese Hektik und der Drang nach Perfektion stellten auch mich unter Druck. Und was war das Ergebnis? Eine chaotische Denkweise, ziellose Entscheidungen und Erschöpfung.
Unsere innere Unruhe hält uns davon ab, gelegentlich innezuhalten und im gegenwärtigen Moment wirklich anzukommen. Deswegen fing ich an, die Gegenwart voll auszukosten, anstatt ständig zukünftige Erlebnisse zu verfolgen.
Wenn du durch das Leben eilig zum scheinbaren Endziel läufst, wirst du den Weg verpassen, ohne ihn zu genießen.
Jeder ist seines Glückes eigener Schmied
Du solltest wissen, wohin du willst. Aber bleibe im JETZT!
Um das zu ermöglichen, rate ich dir, ab sofort bewusster zu handeln und mehr Aufmerksamkeit allem, was du tust, zu schenken. Übertreibe nicht und fixiere dich nicht auf unnötige Sorgen. Befasse dich nicht vorzeitig mit Problemen, die noch nicht gekommen sind. Anderenfalls überspringst du dein wertvolles Leben.
Du willst es als Erste wissen?
Darum nutzt du deine freie Zeit nicht optimal
Um das Leben zu genießen, gestaltest du fleißig deine Freizeit. Jeder freut sich nach einer anstrengenden Woche endlich die Zeit für spannende Freizeitaktivitäten zu haben. Jedoch wenn das Wochenende vorbei ist, fühlst du dich immer noch angespannt und gestresst. Die Routine geht weiter, wie im Kreis.
Da erinnere ich mich sofort an die Überzeugung des Aristoteles. Für ihn gab es Arbeit, Erholung von der Arbeit und Muße. Die Muße steht in dem Fall für ein glückliches und selbstbestimmtes Leben. Da wir in der Muße die Herrschaft der Zeit entzogen sind, sorgt sie für unsere Freiheit und Gelassenheit.
Dabei geht es nicht um irgendeine Tätigkeit, sondern eher um einen Erlebniszustand, der jederzeit möglich ist. Dieser Zustand ist unter anderem mit Achtsamkeit und Akzeptanz verbunden.
Die Muße hat kein Ziel. Sie entsteht in Momenten, die du nicht berechnest und steht für Zeit, in der nichts Bestimmtes passieren muss. Genau in solchen Momenten begegnest du dir selbst, was dich gelassener und selbsterfüllter macht, weil du dadurch zur Besinnung kommst.
Werde zur Macherin
Das wird dein Jahr.
Man kann die Muße sogar als Nichtstun, im guten Sinne des Wortes, beschreiben. Im Gegensatz zur Faulheit ist Muße ein gewollter und wertvoller Freiraum, den du bewusst erlebst. Eine derartige innere Ruhe bereichert dein Leben und liefert das reizvolle Flow-Erlebnis.
Wenn du die Gedanken schweifen lässt, kannst du deine Harmonie neu entdecken. Anders gesagt, Muße zu finden, heißt nicht planlos, sondern erlebnisorientiert zu werden.
Jeder Augenblick ist eine Möglichkeit. Verpasse sie nicht! Lerne bewusst vollkommen zu leben, nicht nur bloß zu existieren. Hör auf deine Gefühle und Bedürfnisse. Achte auf das, was dich umgibt. Die verschiedenen Düfte und die verschiedenen Töne können dein Leben bunter machen. Schätze jeden Moment und dein Leben wird sich erstaunlich verändern.